Am 23. Februar 1930 erlag der junge Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik, Horst Wessel, seinen schweren Verletzungen, die ihm der Kommunist und aktives KPD-Mitglied, Albrecht Höhler, bereits am 14. Januar 1930 durch einen direkten Schuss ins Gesicht zugefügt hatte. Wurde in den letzten Jahren viel über Wessel geschrieben, so möchten wir den heutigen Tag dazu nutzen, einen grandiosen Dialog zwischen Wessel und Dr. phil. Hans Gerkenrath (damaliger Germanist und Sachverständiger für mittelalterliche Kunst), über den Sinn des Nationalen Widerstands zu dokumentieren, der an Aktualität augenscheinlich kaum verloren hat. Auszug stammt aus dem Buch “Die S.A. erobert Berlin” von Wilfrid Bade.
Hans Gerkenrath:“Du hast eine geradezu vorbildliche Geschicklichkeit, dir deine Zukunft zu versauen. Nur hätte ich dir in dieser Hinsicht etwas mehr Phantasie zugetraut. Scherz beiseite, was soll das für einen Sinn haben, in blödsinnigen Kneipen herumzusitzen und sich mit Marxisten herzumzuprügeln und überhaupt so ein blödes Landsknechtleben zu führen? Mensch – überlege doch, ist das denn auch ein Lebensziel? Du bist doch schließlich Korpsstudent und außerdem bist du ein vorzüglicher Jurist und kannst, wenn du nur willst, eine Bombenkarriere machen. Und was machst du? Du steigst im Wedding herum und läßt dich blutig schlagen und schlägst selber wieder blutig. Mensch Horst, wenn du Blut sehen willst, steig lieber auf Mensur und stich dich nach dem Komment herum, wie es sich für einen Menschen deiner Bildung geziemt. Wenn ich dich so ansehe, packt mich die kalte Wut über dich. Du kannst überdies noch sehr gut schreiben und bist überhaupt ein talentierter Kerl. Wie du als geistiger Mensch – ..”
Horst Wessel:“Halt mal, einen kleinen Augenblick. Jetzt hast du mir endlich das Stichwort gegeben. Ich bin mir darüber klar, daß du von dem, was ich dir jetzt sagen werde, nicht einen Hauch verstehst, ich könnte ebensogut chinesisch sprechen. Aber ich will einmal mit dir chinesisch sprechen. Die Sache sieht nämilch so aus: Tatbestand: Ich stamme aus einem Pfarrhause, gut erzogen, habe mein Maturum gemacht, gehöre dem Kösener SC. an, Normannia, Alemannia, zwei ausgezeichnete Korps. Ich studiere Jura mit Luft und Liebe. Ich schreibe nebenher Gedichte und Novellen. Ich liebe Literatur und ich liebe Musik und ich bin also, wie du so treffend gesagt hast, ein geistiger Mensch. Ich habe auch ganz gute Manieren, nicht wahr, ich habe niemals den Fisch mit dem Messer gefressen und ich kann einer Dame die Hand küssen, ohne daß diese Hand von meiner Nase feucht wird – .. Entschuldige, Hans, ich war gerade dabei, in meinen handfesten S.A.-Ton zu verfallen. Dir zuliebe werde ich versuchen, weiterhin gewählt zu sprechen. Also, ich bin ein geister Mensch, das haben wir festgestellt. Ich habe mich in Goethe versenkt und ich liebe Romantik, Schlegel, Tieck, Novalis – ich liebe abgöttisch Hölderlin und ich kenne meinen Nietzsche und meinen Kant – ich bin also ein geistiger Mensch. Und ich kann dir sagen und erläutern, was es mit dem dolus eventualis auf sich hat und wie das Recht der alten Römer zu Zeiten eines sehr geehrten Herrn Cäsar ausgesehen hat.
Ich kann also nicht oft genug wiederholen, daß ich ein geistiger Mensch bin. Und jetzt hör gut zu. Ich habe diesen meinen geistigen Besitz einmal auf die Seite geschoben. Ich wohne in schauderhaften Buden, die nach Kohlsuppen und Gerstenkaffee riechen, denn ich esse meistens Kohlsuppe und trinke meistens Gerstenkaffee. Und ich prügle mich, so oft es sein muß – und es muß sehr oft sein – auf der Straße mit verhetzten, deutschen Arbeitern herum und mit Verbrechern und Zuhältern. Ich habe ein braunes Hemd und marschiere mit meinen Kameraden und diese meine Kameraden sind “einfache Arbeiter”, wie du diese deutschen Menschen, die vielleicht unsere besten sind, herablassend nennen würdest. Ich sitze in meinen Sturmlokalen herum. Ich mache in der S.A. vierundzwanzig Stunden Dienst am Tage und ich verdiene keinen Pfennig.”
Hans Gerkenrath:“Nun ja”
Horst Wessel:“Ich bin noch lange nicht am Ende. Also, ich habe alles, was mein geistiger Besitz ist, einmal auf die Seite geschoben. Und jetzt paß genau auf. Für mich bedeutet vorläufig gar nichts: Sicherheit der Existenz, Aussicht auf Karriere, die Schätze der Kultur, der Geistigkeit, der Bildung. Sogar die Juristerei bedeutet vorläufig nichts für mich und ich will dir mitteilen, daß sogar das ganze Leben für mich vorläufig nichts bedeutet – solange dieses Volk in so grauenhafter äußerer und innerer Not haust. Solange dieses Volk keine Kultur und keine Geistigkeit und keine gesicherte Existenz hat, solange will ich von all diesen Gütern auch keines besitzen. Hoffentlich verstehst du, was ich meine, Gerkenrath?”
Hans Gerkenrath:“Natürlich verstehe ich das! Ich meine nur, Wessel, du wirst doch einsehen, daß man diesem Volke und überhaupt jedem Volke doch nicht die Kultur bringt, indem man sich auf Tod und Leben herumprügelt und – ..”
Horst Wessel:“Doch! Doch! Gerade! Mensch, jetzt kommen wir nämlich zum Kern der Sache. Glaubst du nicht, daß ich genau weiß, wieviele geistige Menschen sich abgestoßen fühlen von unseren rauhen Manieren und von unserer rauhen Sprache und unserer ganzen rauhen Aufmachung? Hans, das muß sein, das muß einfach sein! Erst muß das Haus gebaut werden, bevor man es einrichten kann. Erst müssen die Straßen gebaut werden, bevor man Wagen darauf fahren lassen kann. Zuerst muß unter allen Umständen die politische Existenz dieses Vaterlandes gesichert werden, bevor wir wieder an Goethe, Hölderlin, Johann Sebastian Bach und an alle Dinge, an denen sich die Seele erfreuen kann, denken dürfen. Gerkenrath! Es gibt keine deutsche Kultur ohne einen deutschen Staat und es gibt keinen deutschen Staat ohne ein deutsches Volk.
Du weißt, daß ich mich niemals mit Phrasen abgebe. Und ich habe dir da soeben einen fundamentalen Satz meiner Weltanschauung gesagt. Und jetzt werde ich dir die Anwendung dieser Weltanschauung sagen. Es hört sich ein wenig rauh an, aber wir sind im Kampf rauh geworden. Die praktische Anwendung dieser Weltanschauung ist folgende – Wer ein geistiger, deutscher Mensch ist, und wer die Kulturgüter dieser deutschen Nation kennt und wer sie liebt sein Leben lang, wer sie hüten will und pflegen, wer seinen kleinen oder großen Teil dazu beitragen will, daß sie weiterhin blühen und wachsen, wer sie als den kostbarsten Besitz empfindet – gerade der, Hans, gerade der muß sie in dieser jetzigen, in dieser gegenwärtigen Zeit für eine Weile zur Seite schieben. Denn erst muß das Haus für diese Kultur gesäubert werden, verstehst du? Vielleicht muß das Haus erst einmal ganz neu gebaut werden. Und wenn das Haus dasteht, sauber und würdig und gereinigt und klar durch und durch, dann sind wir soweit. Wer dieser Überzeugung ist, daß dieses heutige deutsche Haus nicht würdig ist, die wahren deutschen geistigen Güter zu beherbergen, der muß erst einmal heraus aus den Theatern, heraus aus den Salons, heraus aus den Studierstuben, heraus aus den Konzertsälen – und weißt du, wohin er muß? Er mußt auf die Straße, er muß mitten hinein in das Volk und muß dort sprechen und rufen und, wenn es sein muß, um sich schlagen, damit das alte, verlotterte deutsche Haus niedergerissen wird und ein neues gebaut werden kann. Siehst du, so stehen nämlich die Dinge. Und so paradox es dir auch klingen mag, Hans: In diesen Proletariervierteln, in denen ich mich aufhalte, in diesen Jammerburgen der Verzweiflung, der Not, des Verbrechens, des Elends und der Verhetzung, in diesen Stadtteilen, in denen du sicher noch niemals gewesen bist, die aber meine Heimat geworden sind und wenn du hundertmal deine geistige Nase rümpfst – hier wird die deutsche Kultur verteidigt von uns, von der S.A., jene Kultur, mein Lieber, die du nur besitzen möchtest, für die du aber keinen Pfifferling tust, um sie zu erhalten. Ich sage dir: Jede Prügelei mit einem Kommunisten an irgendeiner Straßenecke, jeder kleine Aufmarsch der S.A. in einer verwilderten Gegend, jede Saalschlacht ist ein Schritt vorwärts auf der Straße der deutschen Kultur, und jeder Kopf eines S.A.-Mannes, der von der Kommune eingeschlagen wird, wurde hingehalten für das Volk, für das Reich, für das Haus der deutschen Kultur. Du siehst, ich kann dir genau erklären, um was es sich dreht, eben weil ich ein geistiger Mensch bin. Und ich mache meinen S.A-Dienst Tag um Tag und Nacht um Nacht, ich will, solange es sein muß, nichts anderes sein als ein Feldsoldat Adolf Hitlers. Ich will mich, so oft es nur geht, mit Kommunisten herumschlagen. Und hart auf hart, sage ich dir, will ich mich herumschlagen! Ich weiß, daß es Universitätsprofessoren gibt und Schriftsteller und Maler und Musiker, von denen man sagt, sie seien die Hüter und die Träger der geistigen Güter dieses Landes. Zur Zeit stimmt das nicht. Zur Zeit sind das die namenlosen Männer, die Plakate ankleben und Flugblätter verteilen, die den Saalschutz für unsere Versammlungen machen, die arbeitslos werden, die hungern und dürsten und frieren und betteln gehen, die ihre Gesundheit und ihr Leben in jeder Stunde riskieren.
Lieber Hans, in Zeiten, in denen Schicksale im Großen entschieden werden müssen, muß man manchmal primitive Dinge tun. Wie der Mensch essen muß, um arbeiten zu können, so müssen wir kämpfen, primitiv und altertümlich kämpfen, damit die Nation gesichert wird.
Die S.A. marschiert nämlich für Goethe, für Schiller, für Kant, für Bach, für den kölner Dom und den Bamberger Reiter, für Novalis und Hans Thoma, für die deutsche Kultur, ob du es glaubst oder nicht. Sie wollen, daß Deutschland wieder vollkommen deutsch wird, das heißt, daß Deutschland nationalsozialistisch wird. Entweder gelingt das oder es gelingt nicht. Aber es muß gelingen. Und es wird gelingen mit dieser S.A, auf die du heruntersiehst, weil sie sich in den Straßen herumprügelt. Du kennst den Hyperion, nicht wahr! Die kennen ihn nicht. Und weil ich ihn kenne, will ich mit dafür sorgen, daß Hölderlin noch viele Male über deutschen Boden wandelt, aber er muß erst deutschen Boden vorfinden und den helfe ich bereiten und ich werde mit hundert wilden und robusten Burschen durch den Friedrichshain laufen und haue jedem Kommunisten in die Schnauze, Punkt. Aus. Fertig.”
Hans Gerkenrath:“Bester Wessel, es kann ja sein, daß es so ist. Aber ich kann mir eben nicht vorstellen, daß, auch auf Umwegen, diese wilden Kerle vom Wedding etwas mit deutscher Kultur zu tun haben, daß ihr mit euern blutigen Saalschlachten Goethe huldigt, und daß ihr mit eurem überlauten, anreißerischen Geschrei und euren ungehobelten, schrecklichen Manieren Kulturträger seid. Und daß du besonders alles wegwirfst, was -…”
Horst Wessel:“Ach, Gerkenrath! Es gibt ein oft zitiertes Wort, das du selber gerne im Munde führst. Es heißt: Wirf weg, damit du nicht verlierst. Also wir sind dabei wegzuwerfen, wir, die S.A., damit wir nicht verlieren, sondern wiedergewinnen und ihr steht dabei und findet das höchst unfein, höchst ungehobelt – ja, zum Donnerwetter, Kampf ist keine sehr gehobelte Angelegenheit und mit Füllfederhaltern und Schreibmaschinen kann man die deutsche Kultur nun nicht mehr verteidigen und noch weniger zurückerobern. Wir müssen jetzt, mein lieber Kommilitone, für Goethe mit Bierkrügen und Stuhlbeinen arbeiten. Und wenn wir gewonnen haben, nun, dann werden wir wieder die Arme ausbreiten und unsere geistigen Güter an unser Herz drücken und uns an ihnen freuen.
Seht zu Gerkenrath! Wenn das Dritte Reich da ist, dann hast du es schon immer gesagt, daß es kommen wird und du wirst mit dem H…..kreuz herumlaufen und Heil H….. schreien – aber du wirst noch immer nicht verstanden haben, was ich dir soeben erzählt habe. Vielleicht bin ich dann nicht mehr im Stande, dir noch einmal die ganze Sache zu erläutern. Denn du darfst nicht vergessen, daß wir uns für diese deutsche Kultur nicht nur prügeln, sondern daß wir auch für sie sterben, wenn es sein muß. Und das haben wir vor euch voraus, Heil !”
Am 8.Mai 1945 wurde über Deutschland ewige Nacht! Eine Nation, dessen stolzes Volk sich am 30. Februar 1933 fest dazu entschlossen hatte, dem großkapitalistischen und ausbeuterischen Finanzentum den Rücken zu kehren, um eigene völkische Wege einzuschlagen, machte man den Prozess, indem man ihm einen weiteren Krieg aufzwang, welcher noch heute seine finsteren Schatten auf unser Volk wirft. Trotz der vielen Versuche von deutscher Seite aus, sich um Friedenverhandlungen zu bemühen, mochten großkapitalistische, als auch kommunistische Kriegshetzer nicht darauf eingehen, denn Geld und Macht standen immer an vorderster Stelle für all jene, die noch heute die Fäden ziehen, welche noch immer die Völker in Kriege treiben, sowie sie ihrer Wurzeln, als auch ihrer Freiheit berauben. Am 8. Mai 1945 wurde Deutschland von der Freiheit befreit, die sich Selbstbestimmung nannte. Vergewaltigungen und Morde wurden verübt, von dessen grausigen Ereignissen noch heute Volksgenossen berichten, welche Zeugen waren. Zeitzeugen für die verbrecherischen und hasserfüllten Besatzer, die auch heute noch, 69 Jahre nach der Inbesitznahme der feindlichen Siegermächte, berichten.
Was folgte waren Mord und Totschlag, Vertreibung, Blutvergießen, Erschießungen von Volksgenossen in der sowjetischen Besatzungszone, Inhaftierungen politischer Regimegegner (in Mittel- als auch in Westdeutschland), tagtägliche Lügenpropaganda in Funk und Fernsehen, als auch in von den Siegermächten geschriebenen Geschichtsbüchern. Spaltung und Verrat am deutschen Volk, Entartungen pur und ungerechter Wahn an jedem Tag und zu jeder Stunde. Nein, einen solchen Tag, in einer derartig ungerechtfertigten und feigen Anmaßung, welche uns und unser Volk noch immer kriminalisiert und tyrannisiert, feiern wir nicht!
Am 8. Mai 1945 verstummte Sang und Klang eines freiheitsliebenden und schaffenden Volkes, welches sich stets darum bemühte, seine Zukunft zu wahren, um überleben und sich weiter entwickeln zu können. Unsere Feinde waren und sind stark, übermächtig und zu allem bereit, um uns und unsere Existenz zu tilgen. Und waren die letzten Jahrzehnte ein albtraumhaftes Beispiel dafür, wie feige und auch hinterhältig Besatzungsmächte sein können, so können wir von uns aus noch immer stolz behaupten: WIR SIND NOCH IMMER DA! UND WIR WERDEN ES DOCH WAGEN!
Wenn die Lüge über Hand nimmt und die Freiheit verliert Wenn deutsche Volksgenossen auf der Straße krepiern Wenn deutsche Kinder weinen oder werden gar nicht geborn Wenn das Schlechte täglich siegt, geht das Gute verlorn
Wenn die Masse schweigt hat der Wahnsinn freien Lauf Wenn der Teufel triumphiert - und die Ethik geht drauf Wenn Volksgeschwister das eigene freie Denken verlern Und sich gegen den Volkstod nicht einmal mehr wehrn
Wenn alte deutsche Eichen einsam im Heim verrecken Wenn Rassenmischer unser Volk radikal zersetzen Wenn geistige Gifte unser aller Alltag prägen Sei es auf Schule, Arbeit oder im Privatleben
Wenn Elend und Gewalt auf deutschen Straßen regiern Wenn die Moral im Schatten der Unzucht erfriert Wenn die deutsche Jugend keine wahren Werte erfährt Und sie sich blenden lässt von trügerischen Herrn
Wenn Volksverräter von Scheinheiligkeit predigen Wenn Meinungsdelikte im Systemkerker enden Wenn man sein Land liebt und streitet für Wahrheit Welche Feinde zwar heucheln, doch brechen sie den Eid
Wenn die Hetze gegen uns auch Früchte noch trägt Und das System mit aller Macht um sich schlägt Doch kann man nicht brechen, was unbeugsam ist Gegen System und Kapital - Nationaler Sozialist!